Mallorca

Typische mallorquinische Spezialitäten und Gerichte


Die mallorquinische Küche ist mediterran geprägt und ist mit der katalanischen Küche verbunden. Im Fokus der traditionellen mallorquinischen Küche stehen Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch. Ob typisch mallorquinische Wurst, Eintopfgerichte oder Gebäcksvariationen – Mallorca bietet alles, was das Feinschmeckerherz begehrt. Allgemein ist die mallorquinische Küche eher ländlich geprägt. Die Zutaten für die typischen Gerichte werden größtenteils von der Landwirtschaft in der Region hergestellt. Die Spezialitäten sind fleisch-und fischlastig, wobei das Fleisch nicht immer regional erzeugt wird. Der Fisch wird oft vom Festland importiert, obwohl man in den Küstenregionen in Restaurants auch frischen Fisch kaufen kann. Gute einheimische Restaurants sind außerdem im Landesinneren zu finden. Ein Highlight sind die rustikalen Cellers, die Kellerrestaurants, die eine besondere Atmosphäre bieten. Typischerweise speisen die Mallorquiner sehr gesellig, ausgiebig und oft erst ab 21 Uhr. Wenn man als Tourist spontan ist, kann man viele positive kulinarische Überraschungen erleben. Um das ideale Restaurant finden zu können, bieten sich Reiseführer oder Internetseiten an. 

Pamboli

Pamboli, oder auch „Pa amb oli“ geschrieben, ist eine typische Vorspeise aus Brot. Auf spanisch heißt es „Brot mit Öl„. Grundlage dieses Gerichts ist ungesalzenes Brot, das geröstet wird. Die weiteren Zutaten sind Olivenöl, Tomate und Knoblauch. Die eine Brotseite wird mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe und einer Tomate eingerieben und zum Schluss mit Olivenöl beträufelt. Es ist möglich Schinken, Käse, Tomatenwürfel, Gemüse, Oliven, Kapern oder Fisch hinzuzufügen. Ursprünglich gab es nur die Variation mit dem Brot und Öl. Die Tomate und die anderen Zutaten wurden erst viel später hinzugefügt. Brot mit Öl ist also der natürliche Vorgänger von Brot mit Tomate. Es ist eine angenehme Pflicht diese Vorspeise in einem typisch mallorquinischen Restaurant zu bestellen.

Tapas

Neben dem Meer, der Sonne und dem Strand gehören auch Tapas zur mallorquinischen Kultur. Ursprünglich kommen Tapas aus Katalonien, doch sie gehören mittlerweile fest zur mallorquinischen Küche. Einst gehörten sie zwar lediglich zur Vorspeise, heutzutage sind sie aber zum spanischen Nationalgericht geworden. Vor allem in den südlichen Gebieten wird sehr spät zu Abend gegessen. Somit ist es eher üblich ab 21:00 in die Tapas-Bars zu gehen. Nach Einbruch der Dunkelheit begeben sich die Einheimischen zusammen in Bars und genießen bei einem Glas Wein oder Bier die herzhaften Häppchen. Zu den Tapas wird oft Brot mit Aioli serviert. Aioli ist eine Knoblauchmayonnaise, die aus Olivenöl, Knoblauch und Salz besteht. Außerdem wird Milch, ein Stück gekochte Kartoffel oder hartgekochtes Eigelb hinzugegeben und am Ende mit Zitronensaft und schwarzem Pfeffer abgeschmeckt. Zu den beliebtesten Tapas gehören Albóndigas (Fleischbällchen mit Tomatensauce), Boquerones (in Essig marinierte Sardellen), Caracoles (Landschnecken in pikanter Sauce) und Dátiles/ciruelas con bacon (Datteln/Pflaumen im Speckmantel).

Empanadas

Ursprünglich stammen die spanischen Empanadas aus der Region Galicien und sind heute landesweit bekannt. Herkömmliche Bäckereien verkaufen die Spezialitäten. Typischerweise sind die spanischen Empanadas kreisrund und haben einen circa 30 Zentimeter großen Durchmesser. Nach dem Backen werden sie in kleine Portionen geschnitten. Die Teigtaschen aus Hefeteig sind im gesamten spanischsprachigen Raum bekannt und beliebt. Empanadas werden üblicherweise zur Osterzeit serviert und werden mit pikantem oder süßem Inhalt gefüllt. Ursprünglich wurde auf Mallorca keine Hefe für den Teig benutzt. Bei der Füllung der Taschen gibt es keine Regelungen, sodass von Gemüse oder Pilzen bis hin zu Fleisch und Fisch alles möglich ist. Anschließend werden die Empanadas mit Eigelb bestrichen und im Ofen knusprig gebacken. Heute findet man die Teigtaschen aus Teigkreisen oder Quadraten zusammengelegt und am Rand mit einer Gabel zusammengedrückt. Je nach Tradition oder Geschmack ist der Teig süß oder neutral. Dafür wird Zucker oder Orangensaft hinzugefügt.

Arroz brut

Der „schmutzige Reis“ ist eine Brühe mit viel Fleisch und Reis. Das Fleisch, oftmals Kaninchen, Huhn, Tauben und Schwein, wird mit Olivenöl, Zwiebeln und Knoblauch in einem aus Ton hergestellten Kochtopf namens Greixonera angebraten. Dazu kommen frische Tomaten, Petersilie und Wasser. Am Ende wird noch Reis hinzugefügt und danach das Gericht mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Gegebenenfalls ist es noch möglich Schnecken oder andere Zutaten hinzuzufügen. Früher war das Gericht ein „Armeleuteessen“, jedoch werden heutzutage hochwertigere und teurere Zutaten verwendet. In jedem Restaurant werden verschiedene Zutaten benutzt, weswegen das Gericht jedes Mal etwas besonders ist. Der Name des Gerichts ist auf die Farbe der Brühe zurückzuführen, welche sehr trüb ist. Der Grund für die Färbung sind die Gewürze wie Zimt, Muskatnuss, Paprika und Safran. Ein weiterer Grund dafür ist die Leber, die am Ende hinzugefügt wird. Ursprünglich wurde das Rezept von Bauern auf dem Feld erfunden. Sie sammelten und jagten den ganzen Tag und warfen dann abends alles zusammen in den Ofen. Aus diesem Grund sind die Zutaten nicht immer gleich und variieren je nach Jahreszeit.

Turrón

Zu Mallorcas Besonderheiten gehören die rund sieben Millionen Mandelbäume. Dementsprechend werden jährlich zahlreiche Mandeln gepflügt und weiterverarbeitet. Mandeln dienen als Grundlage für viele traditionelle Gerichte. Eine sehr bekannte Spezialität ist Turrón. Es ist ein beliebtes Gebäck, welches zu großen Teilen aus Mandelkrokant besteht. Der Rest ist Zucker, Honig und Eiweiß. Die Tafeln sind rechteckig und enthalten ganze geschälte Mandeln in einer festen süßen Masse und ist von weißen Oblatenblättern umhüllt. Außerdem gibt es noch weichere Variationen. Diese enthalten ein klebriges Gemisch aus Honig, Zucker und Eiweiß. Eine Variation namens Mantecados enthält keine Mandeln, dafür aber Schweineschmalz. Turrones stammen aus der Provinz Alicante. Es ist besonders empfehlenswert die Spezialitäten aus kleinen und traditionellen Konditoreien zu probieren.  

Hierbas

Der Kräuterschnaps Hierbas wird aus Anis hergestellt und dient nach einem großen Abendessen als Absacker. Es gehört zu den wichtigsten, traditionellen Getränken auf Mallorca. Es werden unterschiedliche Kräuter hinzugegeben, die teilweise auch in der Heilkunde ihre Wurzeln haben. Im Zucker- und Alkoholgehalt unterscheiden sich drei Sorten:

  • Hierbas de Mallorca dulces: Diese Art von Hierbas hat einen sehr süßen Geschmack, da er einen hohen Zuckergehalt hat. Der Alkoholgehalt liegt bei 20 Prozent. Der süße Schnaps ist besonders bei Touristen beliebt. 
  • Hierbas de Mallorca mezcladas: Der halbtrockene Schnaps hat einen geringeren Zuckergehalt. Der Alkoholgehalt ist mit 25 Prozent etwas höher als zuvor. Es ist ein Klassiker für viele Einheimische von Mallorca.
  • Hierbas de Mallorca secas: Der Secas ist ein trockener Hierbas mit einem sehr geringen Zuckergehalt. Mit 40 Prozent hat der Schnaps den höchsten Alkoholgehalt und gilt als mallorquinischer Aperitif für Feinschmecker. 

Falls Sie die wunderschöne Urlaubsinsel Mallorca besuchen, empfiehlt es sich definitiv diese Köstlichkeiten auszuprobieren. Also, worauf warten Sie noch?



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