Gran Canaria

Strand und Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria


Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria mit Blick auf den Strand

Das vermutlich bekannteste Wahrzeichen von Gran Canaria sind die Dünen von Maspalomas, Dunas de Maspalomas, an der Südspitze der Kanareninsel. Sie sind circa 6 Kilometer lang und können sich bis zu 2 Kilometern Breite ausdehnen. So reichen sie vom beliebten Ferienort Playa del Inglés bis zum bekannten Leuchtturm in Maspalomas und nehmen eine Fläche von ungefähr 403 Hektar ein.

Die Dünen laden zum Wandern und Entdecken ein und haben für jede*n etwas zu bieten. Ob Sie am Strand entlang schlendern, einen Ausflug auf dem Rücken der Kamele machen oder sich an der Einzigartigkeit der Landschaft erfreuen wollen –  die Dünen auf Gran Canaria sind ein perfektes Ausflugsziel für jeden Urlaub. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige interessante und nützliche Fakten zu diesem Naturwunder näher bringen, damit Sie auf Ihren nächsten unvergesslichen Urlaub auf der Trauminsel Gran Canaria bestens vorbereitet sind.

Entstehung der Dünen

Zur Entstehung dieses Naturwunders auf Gran Canaria gibt es verschiedene Theorien. Die zwei bekanntesten und wahrscheinlichsten werden im Folgenden etwas genauer erklärt.

1. Entstehung durch Erosion

Die erste Theorie geht davon aus, dass die Dünen durch Erosion entstanden sind. Die einstige Felsenküste wurde von den Naturgewalten wie starkem Wind und Meeresbrandung zu feinem Sand zerrieben und anschließend durch die Gezeiten und Wellen an Land gespült. Die starken Passatwinde, die an der Süd- und Ostküste der Insel wehen, haben diesen Sand dann ins Landesinnere geweht, bis er auf ein Hindernis traf und sich allmählich zu einer Düne formte. Auf diese Weise entstand eine Düne nach der anderen und die Dünenlandschaft wuchs immer weiter an. Man schätzt den Entstehungszeitraum auf etwa 10.000 Jahre.

2. Entstehung durch einen Tsunami

Eine zweite Theorie geht davon aus, dass die Dünenlandschaft erst wesentlich später, um 1755, durch einen Tsunami entstanden ist, welcher als Folge eines Erdbebens in Portugal ausgelöst wurde. Diese riesige Welle überschwemmte den südlichenTeil der Insel und hinterließ riesige Mengen vorgelagerten Sandes. Die typischen Dünenformationen wurden dann durch die starken Passatwinde geschaffen. Diese Theorie wurde erst kürzlich von Wissenschaftlern der Universität in Las Palmas aufgestellt und tatsächlich gibt es einige Indikatoren, die diese These bestärken.

Das erste Mal erwähnt wurden die Dünen im Jahre 1857. Menschen, welche bereits im 17. und 18. Jahrhundert die Insel betraten, erwähnten zwar den See „El Charco“ von Maspalomas, sprachen aber in keiner Weise von den Dünen. Das ist ein starkes Indiz dafür, dass sie nicht vor 1800 entstanden sind. Außerdem ist dokumentiert, dass sich im Jahr 1755 nach einem Erdbeben in Lissabon ein Tsunami bildete, von dem nicht nur Lissabon, sondern auch Cádiz betroffen war und dessen Auswirkungen bis nach Marokko und Gran Canaria reichten.

Im Jahre 2008 führten die Geographen der Universität eine Probebohrung durch, um ihre These zu beweisen. Tatsächlich konnte nachgewiesen werden, dass es in den untersuchten Sedimenten einen starken Bruch in der Zeitlinie gibt, welcher nur dadurch zu erklären ist, dass die Dünen von Maspalomas erst zwischen 1720 und 1870 entstanden sind.

Somit konnte die Theorie vom Tsunami zwar nicht zweifelsfrei bewiesen werden, fest steht jedoch, dass sie sehr schnell und erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit entstanden sein können.

Erhalt der Dünen

Heutzutage werden viele Anstrengungen unternommen, die Dünen so gut und lange wie möglich zu erhalten. Besonders durch den verstärkten Tourismus in der Region haben sie grossen Schaden erlitten. Um den Wachstum der Dünen weiterhin zu garantieren, wurden im oberen Strandbereich Pflanzenbüsche gepflanzt, an deren Windschatten sich erste kleine Sandberge bilden können, wenn Wellen und Strömung Sand an die Küste transportieren. Wenn diese Sandberge grösser werden als der Busch, wird der überstehende Sand durch den Wind ins Inselinnere getragen und sorgt somit für das stetige Wachstum und den Erhalt der Dünen, welche eine Höhe von bis zu 4 m erreichen können.

Häufig wird der Sand der Dünen mit Saharasand verglichen. Da etwa 60 % des Sandes von Maspalomas aus Karbonatsanden, die durch das Zermahlen von den Überresten von Meerestieren und Korallen im Meer entstanden, bestehen, und die restlichen 40 % aus den Sedimenten, die durch die Zersetzung des Gesteins aus dem Inselinneren stammen, hat der Sand von Maspalomas eine ganz eigene Zusammensetzung und ist einzigartig im Vergleich zu herkömmlichen Wüsten.

Naturschutzgebiet und Brackwassersee

Wasservögel an der Lagune von Maspalomas, Gran Canaria
Wasservögel an der Lagune La Charca

Angrenzend an die Dünen Maspalomas und nur 200 Meter vom Leuchtturm entfernt, befindet sich das nicht minder schöne Naturschutzgebiet und Biotopen Reservat La Charca.

Dieses in sich geschlossenes Ökosystem wurde 1994 zum Naturreservat erklärt und ist für Besucher gesperrt.

Zum grossen Teil besteht das Gebiet aus dem Brackwassersee El Charco, welcher sich durch Regen, Grund- und Meereswasser speist. Bei starken Regenfällen im Winter kommt Wasser aus den Bergen und fließt durch die Barranco de Fataga und Nebenflüsse hinunter in die Lagune. So reguliert sich der Wasserstand ganz natürlich. Fische und andere Organismen können vom Meer hereindringen und auch der Salzgehalt verändert sich. Die Lagune ist Heimat für viele Zug- und Nistvögel, aber auch für einige endemische Arten.

Von einem Aussichtspunkt können Sie die bunte Vielfalt der Wasservögel von Gran Canaria beobachten. Hier gibt es vor allem Graureiher, Seidenreiher, Sanderlinge, Gelbschenkelmöwen, Blässhühner, Teichhühner, Fischadler und Berberfalken.  Vergessen Sie also nicht Ihr Fernglas!

Aktivitäten in den Dünen und am Strand von Maspalomas

Die Dünen von Maspalomas am Hotel Riu Palace Gran Canaria
Die Dünen von Maspalomas am Hotel Riu Palace

Der beste Weg, die Dünen von Maspalomas und die angrenzende Lagune auf Gran Canaria zu entdecken, ist eine Wanderung. Da die Dünen seit dem 21.05.2020 unter Naturschutz stehen, dürfen sie nicht mehr direkt betreten werden. Dafür wurden Wanderwege mit mehreren Informationstafeln angelegt, welche einem die Landschaft und Tierwelt genauer erklären und die einem das Durchqueren dennoch ermöglichen. Je nach Strecke ist ein Wanderweg 10 bis 14 Kilometer lang und eine Durchquerung dauert circa 2 bis 4 Stunden.

Der Startpunkt für die Wanderungen liegt im Hotel Riu Palace Maspalomas, an das ein Besucherzentrum mit Aussichtspunkt angeschlossen ist. Von hier an ist der Weg durch die Dünen mit Pfählen gekennzeichnet und sollte nicht verlassen werden. Ranger kontrollieren das Gebiet und ein Verstoß kann eine Geldstrafe nach sich ziehen. Da die Dünen sehr fragil sind und seit Jahren allmählich an Größe verlieren, wurden zudem schützende Sträucher gepflanzt, an denen sich neue Dünen bilden können. Der Wanderweg führt in Schlängellinien durch das Dünengebiet bis zum Ende am Strand von Maspalomas, nahe dem bekannten Leuchtturm.

Als Rückweg bietet sich der Weg direkt am Strand entlang in Richtung Playa del Inglés an, oder der direkte Weg zurück durch die Dünen. Da dies einige Zeit dauern kann, sollten Sie ausreichend Zeit für Ihre Wanderung einplanen.

Schwimmen und FKK

Statt direkt den Rückweg anzutreten, bietet sich der Strand von Maspalomas auch als optimaler Badeplatz an. Auf dem breiten goldenen Sandstrand können Sie Ihr Badetuch ausbreiten und vor dem Rückweg noch einmal ausreichend erholen. Der Strand wird durchgehend bewacht und verfügt auch über einen FKK-Bereich im mittleren Strandabschnitt zwischen dem Leuchtturm von Maspalomas und dem Strand von Playa del Inglés.

Kamelreiten

Wer nicht gut zu Fuss ist oder nach einer einzigartigen Erfahrung sucht, kann die Dünenlandschaft auch zu Kamel erleben. Hinter dem See Charco können Sie einen Ausflug durch die Dünen auf dem Rücken eines der Wüstenschiffe buchen. Auf circa 70 Kamelen werden Besucher auf dem sanft wiegend durch die einmalige Landschaft getragen. Ein unvergessliches Erlebnis!

Tickets für diese einmalige Erfahrung bekommen Sie hier:

Tickets Kamelsafari



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