Marokko

Marokko – ein Land voller Vielfalt und Kultur


Allgemeines zu Marokko

Das arabische Land in Norden Afrikas hat eine Bevölkerung von 35,7 Millionen Menschen. Marokko erstreckt sich über eine Fläche von 446.550 km² und grenzt an Algerien und Mauretanien. Das Land ist durch die Küstenregionen, die großen Gebirge und den Ausläufern der Westsahara geprägt. Die Regierungsform ist eine Monarchie mit Elementen parlamentarischer Demokratie und zentralen Vorrechten des Königs. Das Staatsoberhaupt ist König Mohammed VI. von Marokko seit dem Jahr 1999. Der Human Development Index liegt bei Rang 121. Die offizielle Sprache des Landes ist arabisch beziehungsweise Darja. Die zweite Amtssprache, französisch, stammt noch aus der Zeit der französischen Kolonien. Vor einiger Zeit haben die Kolonien auf der ganzen Welt Länder besiedelt, wodurch die Sprache in anderen Ländern vorkommt. Im Norden von Marokko wird außerdem Spanisch gesprochen, da sich geografisch eine Nähe zu Spanien aufweisen lässt. Da es in der Schule gelehrt wird, spricht ein Teil der Bevölkerung Englisch. Berber, oder auch Amazigh, gehören zur indigenen marokkanischen Bevölkerung. Rund 40% der marokkanischen Bevölkerung spricht einen Dialekt. Die Dialekte lassen sich in mehrere Zonen einteilen:

  • Im Norden: Tarifit
  • Im Zentrum: Tamazight
  • Im Süden: Taschelhit

Die Hauptstadt Rabat liegt im Nordwesten an den Ufern des Bouregreg und des Atlantischen Ozeans. Sie gehört zu den atemberaubenden Königsstädten in Marokko. Das Gebiet erstreckt sich über 117 km² und besitzt eine Bevölkerungsdichte von 5.124 Einwohner je km². In Rabat selbst gibt es verschiedene Möglichkeiten, um einen Urlaub mit viel kulturellem Austausch zu erleben. So gibt es zum Beispiel den Hassan Turm. Dieser unvollständige Turm einer Moschee stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ein weiteres Highlight ist das Wahrzeichen Kasbah des Oudaïas. Diese königliche Festung steht für das islamische und französische Erbe. Das Wahrzeichen stammt aus der Berber-Ära und ist von französisch gestalteten Gärten umgeben.

Weitere wichtige Königsstädte in Marokko

Fés: Die Stadt ist die älteste Königsstadt in Marokko. Im Jahr 1981 wurden Teile des Ortes als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet. Außerdem ist sie mit einer Bevölkerung von 1,112 Millionen die drittgrößte Stadt nach Casablanca und Rabat. In Fés befindet sich die größte und älteste Medina. Eine Medina ist eine Bezeichnung für eine mit Sackgassen und gewundenen Straßen geprägte Altstadt in nordafrikanischen Ländern. Im religiösen Mittelpunkt steht die Freitagsmoschee. Diese ist von einzelnen Stadtvierteln mit eigener Infrastruktur umgeben. Für Reisende ist ein Besuch eines städtischen Marktes, eines sogenannten Souks, empfehlenswert. Dort kann man hochwertige Stoffe, Gewürze und Deko erwerben. Die Souks in Fés sind nach den verschiedenen Handelszweigen sortiert. Die verschiedenen Zweige sind in die Bereiche Gewürze, frisches Obst und Gemüse und Handwerkswaren, Schmuck und Goldschmieden aufgeteilt. 

Marrakesch: Die Stadt gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszentren mit vielen Moscheen, Palästen und Gärten. Das maurische Minarett der Koutoubia-Moschee aus dem 12. Jahrhundert ist kilometerweit zu sehen und dient als Symbol der Stadt. Mit einer Bevölkerung von 928.850 und einer Fläche von 230 km² ist Marrakesch kleiner als Fés. In den Souks der Medina stechen die ungewohnten Farben, Gerüchte und Klänge heraus. Im Zentrum steht der Platz Djemaa el Fna. Der sogenannte “Platz der Geköpften” löst viel Faszination bei den Reisenden aus. Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler und Musikgruppen gehen auf diesem Platz ihrer Arbeit nach. Die Düfte der traditionellen Küchen ziehen in den Abendstunden durch die Gassen von Marrakesch.

Meknès: Der Ort liegt im Norden von Marokko und hat eine Bevölkerung von rund 600.000. Die Region liegt am Fuße des mittleren Atlasgebirges. In der Altstadt erlebt man als Tourist ein mittelalterliches Stadtflair. Sobald man sich jedoch in dem Stadtviertel Ville Nouvelle befindet, erlebt man eine moderne Atmosphäre. Die orientalische Altstadt stammt aus dem 10. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert erblühte die Altstadt neu auf und stärkte ihre islamische Prägung. Heute ist die 40 Kilometer lange Mauer noch Zeuge der historischen Grenzen der Kernstadt mit ihren beeindruckenden, mosaikbestückten Toren.

Die religiöse Seite von Marokko

Rund 99% der Einheimischen gehört zu der Religion Islam und weitere 90% davon sind Sunniten. Die Religion nimmt einen großen und wichtigen Platz in Marokko ein, da die Bevölkerung sehr gläubig ist. Öfter am Tag wird gebetet und die Moschee besucht. Marokkos Moscheen sind oftmals eine Touristenattraktion, obwohl das von Einheimischen teilweise nicht gerne gesehen wird. In größeren Städten ist das Besichtigen von den eindrucksvollen Moscheen gestattet, aber in ländlicheren Regionen wird es nicht gerne geduldet. Falls es möglich ist eine Moschee zu besuchen, zieht man aus Respekt die Schuhe vor dem Betreten aus. Außerdem sollte man den Körper und die Haare bedecken. Auch im Inneren sollte viel Respekt und Diskretion vorhanden sein. Es bekennen sich rund 1,1% der Bevölkerung zum Christentum und rund 0,2% zum Judentum. Christen aus dem Ausland ist es gestattet, die Religion zu praktizieren. Es ist nicht erlaubt die christliche Glaubensbotschaft oder Literatur an Muslime weiterzugeben. Offiziell ist es gestattet als Muslim zu einer anderen Glaubensrichtung zu konvertieren. Jedoch stehen Konvertierte oft unter einem starken gesellschaftlichen Druck und müssen befürchten sozial isoliert zu werden.

Zu den wichtigsten religiösen Feierlichkeiten des Islams gehört der Ramadan. Der Fastenmonat dauert mehr als einen Monat und zieht sich von Neumond zum nächsten Neumond. Am Ende findet das dreitägige Zuckerfest Eid al-Fitr statt. Ramadan wird auf der ganzen Welt zelebriert und gilt als Zeit spiritueller Disziplin, individueller Reinigung, Anteilnahme, Nächstenliebe und Besinnung. In Marokko wird die Zeit der religiösen Einkehr regionale Traditionen und Zeremonien geprägt. Am Vorabend des 1. Fastentages findet das Tarawih-Gebet statt, welches eine große Bedeutung hat. Zu den Regeln des Ramadans gehören der Verzicht auf Speisen, Getränke und Genussmittel. Außerdem ist die Enthaltsamkeit, also der Verzicht auf Geschlechtsverkehr, eine weitere Vorschrift. Kinder unter 14 Jahren, Reisende, Kranke, Schwangere, Stillende und Menstruierende sind von den Regeln ausgeschlossen und nehmen am Ramadan nicht teil. Außerdem hat die Ramadan-Zeit Auswirkungen auf den Tourismus. Viele Restaurants und Geschäfte haben geänderte Öffnungszeiten, die sich an die Fastenzeit anpassen.

Traditionelle Gerichte

Obwohl Zutaten und Zubereitungstechniken variieren, sind die traditionellen Gerichte im ganzen Land verbreitet. Ein bekanntes Merkmal der marokkanischen Küche ist der Tajine-Topf. Der Topf hat einen kegelförmigen Deckel, der ursprünglich von den Berbern aus Lehmerde hergestellt wurde. Zur heutigen Zeit gibt es Tajinen aus Hartkeramik und Gusseisen-Keramik, die auf allen Herdtypen und im Backofen verwendet werden können. Auch die Gerichte, die in diesem Topf zubereitet werden, nennt man Tajine. Es wird Fleisch, Fisch oder Gemüse in Olivenöl oder Arganöl zubereitet und anschließend serviert. Eine fruchtig-herzhafte Kombination aus Rindfleisch mit Pflaumen oder Lamm mit Quitte ist besonders beliebt. Bekannt ist Marokko außerdem für seine Couscous-Gerichte. Zur Herstellung wird Hartweizengrieß, Gerste, Roggen oder Mais benötigt. In Marokko wird Couscous über kochendem Wasser oder einem kochenden Gericht gedämpft. Während der Fastenzeit wird eine Suppe aus Linsen und Kichererbsen, die Harira, gegessen. Des Weiteren sind Briouats, Teigtaschen befüllt mit Fleisch, Gemüse, Käse oder süßen Zutaten, sehr beliebt in Marokko. Eine weitere Spezialität ist Pastilla, welche eine herzhaft-süße Blätterteigpaste ist. Viele Marokkaner genießen außerdem gerne Spieße aus Lamm, Rind, Hackfleisch oder Hähnchen. Dazu wird Salat, wie zum Beispiel „Salade Marocaine„, der hauptsächlich aus klein geschnittenen Tomaten, Paprika und Gurken besteht, serviert. Einer der wichtigsten Bestandteile der marokkanischen Küche ist Brot. In den Restaurants werden zu Beginn oft Fladenbrot und Oliven serviert. Zum Nachtisch gibt es meist Obst (Orangen mit Zimt, Bananen, Äpfel) oder süßes Gebäck, welches Honig und Mandeln als Bestandteil hat.

Ist Marokko für Touristen sicher?

Vor Einreise nach Marokko sollte sich genügend über die aktuelle politische Lage informiert werden. In den Touristengebieten, wo unsere Villen stehen, besteht keine Gefahr für Touristen. An den beliebten und viel besuchten Touristenorten sind oft bewaffnete Polizisten zu sehen. Auch an öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen oder Busplätzen ist vermehrt bewaffnetes Sicherheitspersonal zu sehen. Dies wirkt auf Reisende schnell bedrohlich, sorgt aber für mehr Sicherheit, da Kriminelle abgeschreckt werden. Das Ziel ist es die Anzahl an Diebstählen und Terroranschlägen zu verringern. Wenn man die Empfehlungen des Auswärtigen Amtes beachtet, ist Marokko durchaus ein sicheres Urlaubsziel! Solange man mit dem nötigen Respekt den Menschen und der Kultur gegenübertritt, spricht nichts gegen einen schönen Urlaub mit viel Austausch. Der große Unterschied zu den europäischen Ländern wie Deutschland kann besonders interessant für Reisende sein.



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